Ich hatte mich entschieden, den radikalsten aller Wege zu gehen und Morbus Parkinson mit roher Gewalt entgegen zu treten, zurück zu feuern mit artifiziellen Botenstoffen aus dem Arsenal von Chemie und Kraftstrom. Dazu gehörte als letztes Mittel dieses Eingraben zweier energetischen Geschütze tief im Hirn.

Parkinson, die Krankheit alter Männer, die das Leben hinter sich haben! Natürlich erhielten sie alles ihnen zustehende Mitleid einer christlich mitfühlenden Gemeinschaft, aber richtige Sorge brauchten sie ja nicht mehr, da sie an ihrem „Lebensabend“ angekommen waren. Mit Parkinson, dieser großen, verstörenden Unbekannten, endete das gewöhnliche Leben; danach kam vermeintlich nur der Tod. Da war ich noch keine 45 Jahre alt.

Meine Variante dieser sogenannten „Schüttellähmung“ beschränkte sich aufs Lahme: Das Gehen fiel mir schwer, ich torkelte wie betrunken und hielt meinen rechten Arm eng an mich; meine gesamte rechte Seite verkrampfte schmerzhaft; alle Bewegungsmuster, die sich wiederholten wie Zähneputzen oder Schreiben, führten bei mir zum Einfrieren und zur Unbeweglichkeit. Anfangs konnte ich durch Tricks verhindern, dass meine Behinderung auffiel. Ich wollte das latente, gefräßige Mitleid meiner Umgebung nicht, den hässlich sanften Dackelblick wohlfeil gespendeten Mitgefühls.

Morbus Parkinson stahl mein Selbst, aber nicht das Leben! Was für eine banale Monstrosität! Das verspottete mich, indem es mich am Leben ließ; an einem Leben ohne greifbare Qualität.

  • Stimmen zum Buch

  • „… das (.) hat mir (.) viel Anlass (zum Nachdenken) gegeben. Wieder und wieder, in den drei Sekunden Gegenwart. (…)
    Eine solche Verschränkung, ein gleichzeitig so persönlicher und philosophischer Blick auf das Geschehen, das ist mir nie begegnet.“

    (D. Gassen)
  • „Es ist ein sehr berührender Bericht. Schonungslos (.) – und damit auch eine Herausforderung für den Leser. Wow!“
    (M. Andrist, CH)
  • „… ein beeindruckendes Manuskript!“
    (P. Brandl-Kirsch)
  • „… ein sehr intelligentes Buch …“
    (Prof. Dr. L. Timmermann)



Informationen zum Buch
ISBN: 978-3-95488-493-3
VERLAG: Engelsdorfer Verlag
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutsche National Bibliografie; detailierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.